Der indische Bundesstaat Sikkim
Meist wird eine Fahrt nach Sikkim bequem mit einem Aufenthalt in Darjeeling verbunden. Sikkim eignet sich gut für ausgedehnte Wandertouren in einer faszinierenden Bergwelt und hat einige sehr schöne buddhistische Klöster. Rumtek, Pemayangtse, Enchey sind Beispiele für mahayanabuddhistische Klöster, in denen noch heute von den Mönchen lebendiger Glaube praktiziert wird. Auf den Wanderwegen hat der Besucher zahllose Gelegenheit, die farbige Flora der Bergwelt kennenzulernen. Blauer Mohn, Magnolien, Riesenlilien (bis zu 3 m hoch) und vor allem wilde Orchideen in zahllosen Varianten werden ihm begegnen. 2011 beschloss die Regierung Sikkims, bis 2015 komplett auf Bio-Landwirtschaft umzustellen. Durch weitreichende Umweltschutzmaßnahmen und sanften Tourismus soll der größte Schatz Sikkims, die intakte Natur, erhalten bleiben
Daten und Zahlen
Sikkim ist ein kleiner Bergstaat im Osten des Himalaya Gebirges. Er umfasst eine Fläche von 7.096 km² und hat eine Bevölkerungszahl von 610.577 Einwohnern. Die Landessprachen sind Nepalesisch, Lepcha, Limbu, Tibetisch, Hindi und die Amtssprache Englisch. Der Staat wird im Westen, Nordosten und Südosten von Nepal, Tibet (Volksrepublik China) und dem Königreich Bhutan umgeben. Die Hauptstadt und gleichzeitig die größte Stadt Sikkims ist Gangtok.
Geschichte von Sikkim
Wegen seiner exponierten Lage und der Zugangsmöglichkeit von Indien nach Tibet erlangte Sikkim schon vor langer Zeit strategische Bedeutung. 1641 wurde Sikkim Königreich und musste im 18 Jh. den Verlust von Land an Nepal, Bhutan und die Briten hinnehmen. 1835 trat der Raja einen Teil der Region Darjeeling an Großbritannien ab. Es folgten weitere Teile und 1861 wurde Sikkim britisches Protektorat. 1918 erhielt die Region die volle Selbstverwaltung, wurde jedoch 1950 von Indien zu einer erneuten Unterzeichnung eines Protektoratsvertrags gezwungen. 23 Jahre später erfolgte ein Umsturzversuch durch die nepalesische Bevölkerung, der damit endete, dass Sikkim den Status eines assoziierten Staates der indischen Union erlangte. Nach einer Volksbefragung 1975 erklärte die Regierung Sikkims den Beitritt zur indischen Union.
Wirtschaft
Die Wirtschaft Sikkims ist überwiegend auf Landwirtschaft ausgerichtet. Auf Terrassenhängen im Süden des Staates werden mit überwiegend traditionellen Methoden, Kardamom, Ingwer, Orangen, Äpfel, Tee, Orchideen und Reis angebaut.
Brauereien, Brennereien, Gerbereien und die Herstellung von Armbanduhren sind die Hauptproduktionszweige Sikkims. Sie sind im Süden nahe der Städte Melli und Jorethang angesiedelt. Zudem wurde in den letzten Jahren der Tourismus in der Bergregion entscheidend von der Regierung gefördert und soll durch die Verbesserung der allgemeinen Infrastruktur zum größten Wirtschaftsfaktor des Staates ausgebaut werden.
Zu den Rohstoffen, die in Sikkim gefördert werden, zählen Kupfer, Dolomit, Kalkstein, Graphit, Glimmer, Eisen und Kohle.
Städte und Sehenswürdigkeiten
- Gangtok - Hauptstadt von Sikkim (Sikkim)
- Khangchendzonga Nationalpark (Sikkim)
- Rumtek - Kloster im Bundesstaat Sikkim (Sikkim)
Tourismus in Sikkim
Sikkim ist für seine üppige grüne Vegetation, schöne Täler, türkisfarbene Seen und majestätische Berge bekannt. Die Bergregion bietet exzellente Ferienmöglichkeiten und Freizeitaktivitäten. Die Regierung des Bundesstaates, die das Potential des Abenteuertourismus erkannt hat, baut in Chemchey ein Himalaya Center für Abenteuertourismus auf.
Im Landesinneren befinden sich zahlreiche historische und kulturelle Monumente, sowie Klöster, deren weiße Gebetsfahnen schon von Weitem zu sehen sind. Das heiligste aller Klöster ist Tashding. Das mit Gold verzierte Kloster ist etwa 40 km von Gezing entfernt und auf einem Hügel zwischen den Flüssen Rathong und Ragit gelegen. Yuksom ist das älteste Kloster der Bergregion und Krönungsort der Monarchen Sikkims. Neben zahlreichen weiteren Klöstern, beherbergt Sikkim auch einige Hindutempel. Der wohl bekannteste ist Thakurbari, im Herzen der Hauptstadt Gangtok.
Klima & Geographie
Nahezu der gesamte Bundesstaat ist hügelig, mit dem Gipfel des Kangchenjunga (8.586 m) als höchstem Punkt des Staates. Er ist der dritthöchste Berg der Erde und liegt auf der Grenze zwischen Sikkim und Nepal. Der Teesta ist der größte Fluss des Bundesstaates, er wird auch als Lebenslinie Sikkims bezeichnet und durchläuft das zumeist bewaldete Gelände von Norden nach Süden. Bevölkert sind lediglich die Ausläufer der Himalayas im Süden des Staates.
In den Tälern findet man subtropisches Klima vor. Oberhalb von 1.000 m ist das Klima gemäßigt und die Temperaturen übersteigen nur selten 28°C. Im Winter sinkt das Thermometer in dieser Höhenlage kaum unter die 0°C. Dagegen sind die Gipfel der Berge das ganze Jahr über mit Schnee bedeckt. Sikkim ist eine der feuchtesten Regionen der Himalayas und einer der wenigen indischen Bundesstaaten in denen regelmäßig Schnee fällt.