Im Sommer 1944, nur drei Jahre bevor Indien sich von der britischen Kolonialmacht löste, versammelten sich Hunderte von Adeligen bei der Eröffnung im Umaid Bhawan Palace in der blauen Stadt Jodhpur in Rajasthan. Das herrliche Sandsteinbauwerk dominiert noch heute die Skyline der Stadt. Benannt wurde es nach Maharadscha Umaid Singh, dem letzten König der Marwar-Rathore-Dynastie, von dem gesagt wurde, er habe eine Vision, die über sein Leben hinausgehe.
Umaid Bhawan Palace wird (teilweise) zum Hotel
Über 500 Prinzenstaaten in Indien blickten nach der Unabhängigkeit in eine ungewisse Zukunft. Die meisten dieser Prinzenstaaten gerieten allmählich in Vergessenheit. Aber die Familie, die diesen Palast erbauen ließ, schwimmt immer noch auf der Erfolgswelle – teilweise auch, weil sie einen Teil des Palastes in ein Hotel umgewandelt haben. Heute gehört das Hotel zur Taj-Gruppe.
Mehrnawaz Avari, der Manager des Hotels erklärt den Erfolg des Hauses so: „Wie viele Orte auf der Welt kennen Sie, wo man tatsächlich Tür an Tür neben einem wahrhaften Maharadscha leben kann? Unsere Grundidee lautet: Behandle deine Gäste wie Könige und Königinnen.“
Drehort für „Der Stern von Indien“
Der Palast mit seinen 347 Zimmern ist ein guter Ort für spektakuläre Filmdrehs. Das haben auch Filmschaffende längst erkannt. So war der Palast erst kürzlich der Hauptdrehort für den Film „Der Stern von Indien“ der Regisseurin Gurinder Chadha, der gerade erst in die Kinos kam (siehe auch unseren Bericht zum Filmstart: https://www.indienaktuell.de/magazin/kultur/filmstart-der-stern-von-indien).
Illustre Gäste
Den Palast kann man das ganze Jahr über besichtigen. Das Hotel hat sich zu einem beliebten Ziel für Regierungsmitglieder der indischen Regierung, Royals sowie Hollywood- und Bollywood-Schauspieler etabliert. 2007 heiratete die britische Schauspielerin Elizabeth Hurley hier den indischen Geschäftsmann Arun Nayar unter einem weißen Marmor-Baldachin auf dem Rasen des Palastes.
Royaler Schick zu stolzem Preis
Die Säulengänge der Verandas sind gesäumt von kunstvoll verzierten Säulen und Skulpturen. Die zentrale Kuppel ist mit einem 30 Meter hohen goldenen Kuppeldach gekrönt. Ganz billig ist es allerdings nicht, in all diesem Luxus zu schwelgen und hier zu übernachten. Dieses königliche Vergnügen kostet zwischen 430 und 10.260 Euro pro Nacht.
Weitere Infos: www.tajhotels.com