Besondere Orte wo man in Indien am besten Holi feiert

Es dauert noch ein wenig, bis in Indien wieder das alljährliche Fest der Farben Holi gefeiert wird. Sollten Sie genau zu dieser Zeit in Indien sein, verraten wir Ihnen schon mal, wo man das Fest wie begeht, was es für skurrile Sitten an bestimmten Orten gibt und wo es sich besonders lohnt, an der Farborgie teilzunehmen.

Barsana (Uttar Pradesh) – Holi mit Stöcken

Holi in Barsana. Foto: JKP Barsana Dham
Holi in Barsana. Foto: JKP Barsana Dham

Nicht immer haben in Indien die Männer das Sagen! Im kleinen Dorf Barsana in der Nähe von Mathura (Uttar Pradesh) ist es Tradition, dass die Frauen des Dorfes schlagen während der sogenannten Lathmar Holi Feiern die Männer des Nachbardorfes Nandgaon mit Stöcken. Diese Feier findet bereits eine Woche vor Holi statt Am darauffolgenden Tag wird dann in Nandgaon gefeiert. Das Hauptfest findet  am Banke Bihari Tempel in Vrindavan statt. In dieser Gegend wird Holi sehr lange zelebriert. Es lohnt sich, bereits einige Tage vor Lathmar Holi anzureisen, sodass man auch das Laddoo Holi Fest miterleben kann. Dabei werden Süßigkeiten in die Menge geworfen – ein wenig wie bei uns an Karneval – und spirituelle Lieder über Radha und Krishna gesungen.

Mathura und Vrindavan (Uttar Pradesh) – traditionelles Holi

In Mathura, heißt es, ist Lord Krishna geboren worden, in Vrindavan verbrachte er seine Kindheit. Eine Woche vor Holi findet im Shri Krishna Janmasthan Tempel in Mathura eine sehenswerte Feier statt. Auch das einwöchige Fest im Banke Bihari Tempel in Vrindavan ist legendär. Es gipfelt in dem zu Holi üblichen Farbrausch an Dhulendi . Am Nachmittag findet in Mathura eine farbenprächtige Holi-Prozession, die beim Vishram Ghat beginnt und in der Nähe des Holi Gate endet. An Holi selbst erlebt man das Bewerfen mit Farben am besten im Dwarkadheesh Tempel in Mathura. Man sollte den Tag früh beginnen (etwa um 7.00 Uhr) und sich am Vishram Ghat die Zeremonien der Priester ansehen.

Shantiniketan (Westbengalen) – kulturelles Holi

Der berühmte bengalische Dichter und Nobelpreisträger Rabindranath Tagore hat in Shantiniketan die Holi-Feiern als Frühlingsfest (Basanta Utsav oder auch Vasanta Utsav) initiiert. Vom Frühlingsduft und den bunten Farben, die an Holi zum Einsatz kommen, inspiriert, machte er Holi zu einem jährlich wiederkehrende Event an seiner Vishva Bharati Universität in Shantiniketan. Die Studenten der Universität kleiden sich bei dieser Gelegenheit in Frühlingsfarben und stellen ein umfangreiches Kulturprogramm für Besucher auf die Beine, in dem auch Tänze zu Tagores Liedern gezeigt werden. Danach werden, wie überall in Indien üblich, die Farben geworfen

Es gibt im Übrigen viele Reisebüros und Reiseveranstalter, die Kurztrips zu den Holi-Feierlichkeiten organisieren. Vermutlich sind Sie bei diesen Experten, die Sie an genau die richtigen Orten begleiten werden, bestens aufgehoben. Diese Frühlingsfest ist inzwischen ein fester Bestandteil der bengalischen Kultur und auch bei ausländischen Touristen durchaus beliebt. Meist findet das Fest einen Tag vor Holi statt.

Purulia (Westbengalen) – Volks-Holi

Im Distrikt Purulia in Westbengalen findet vor Holi ein dreitägiges Frühlingsfest statt, dessen Höhepunkt der Haupt-Holitag ist. Hier werden Sie eingeladen, mit den Einheimischen zu singen und können eine große Bandbreite einzigartiger Volkskunst bewundern, z. B. Chau-Tanz (ein Kriegstanz der Stämme Odishas, Jharkands und Westbengalens), Natua-Tanz (eine Art Tanztheater) und Lieder der wandernden Baul-Musiker Westbengalens. Diese Festival wird im Übrigen von den Dorfbewohnern völlig selbstständig organisiert und soll sie dabei unterstützen, ihre Kultur zu bewahren. Der Veranstaltungsort liegt etwa fünf bis sechs Stunden Fahrt mit dem Zug von Kolkata entfernt. Besucher können dort in Zelten übernachten (sehr einfach). Weitere Informationen und Buchungen können über http://www.banglanatak.com/, einer Hilfsorganisation zum Schutz und zur Unterstützung der Ärmsten in Indien.

Anandpur Sahib (Punjab) – Krieger-Holi

Ein stolzer Sikh-Krieger bei Hola Mohalla. Foto: Gaurav Agrawal
Ein stolzer Sikh-Krieger bei Hola Mohalla. Foto: Gaurav Agrawal

Die Sikhs feiern im Frühling Hola Mohalla, ein jährliches Fest, das bis ins Jahr 1701 zurückreicht. Erstmals wurde es von dem Sikh-Guru Gobind Singh organisiert, um Holi zu feiern. Doch anstatt Farben zu werfen, wird hier körperliche Kraft und Wendigkeit demonstriert. Es gibt Wettkämpfe im Ringen, in Kampfkunstsportarten, Scheinkämpfe mit Schwertern, akrobatische Militärübungen und einen Wettkampf im Turban binden.

Udaipur (Rajasthan) – royales Holi

In dieser zauberhaften Stadt in Rajasthan kann Holi nur königlich gefeiert werden. Am Abend vor dem Hauptfeiertag entzünden die Einwohner Freudenfeuer, um den Sieg über das Böse mit einem Ritual, das Holika Dahan heißt, zu feiern. Unvergesslich werden Ihnen die Feiern mit der königlichen Mewar-Familie in Erinnerung bleiben. Jährlich findet eine großartige Prozession mit herrlichen Pferden und der königlichen Musikkapelle von der königlichen Residenz zum Stadtpalast statt. Anschließend wird das heilige Feuer entzündet und eine Holika-Figur (eine Dämonin) verbrannt.

Mumbai (Maharashtra) – Holi mit Slum-Kindern

Dharavi ist Mumbais größter Slum, aber nicht unbedingt ein so deprimierender Ort, wie Sie sich das eventuell vorstellen, vor allem nicht an Holi. Es gibt Reiseveranstalter (z. B. Reality Tours and Travel), die Touren durch den Slum veranstalten und anschließend eine Holi-Party für die Slumbewohner schmeißen. Sie können unbesorgt zusammen mit den Einheimischen in sicherer und friedlicher Atmosphäre in diesem Farben- und Musikrausch feiern. 80% der Einnahmen aus den Touren gehen im Übrigen an die Slumbewohner.

Jaipur (Rajasthan) – Holi und Elefanten

Elefantenparade in Jaipur. Foto: John Roberts
Elefantenparade in Jaipur. Foto: John Roberts

Am Vorabend von Holi wird in Rajasthans Hauptstadt Jaipur ein Elefantenfest geboten. Paraden mit Elefanten, Schönheitswettbewerbe für Elefanten, Volkstänze, Tauziehen mit Elefanten etc. erfreuen jährlich Einheimischen und Touristen. Allerdings gab es letztes Jahr auch Proteste gegen das Elefantenfest. Tierschützer hatten so nachhaltig protestiert, dass das Elefantenspektakel abgesagt wurde. Jaipur ist aber auch ohne die Elefanten-Show ausgesprochen sehenswert.

Delhi – Musikalisches Holi

In Delhi geht es an Holi nicht zimperlich zu. Wenn Sie irgendwo in der Nähe des Stadtteils Paharganj wohnen, sollten Sie darauf vorbereitet sein, dass sie von Kindern oder Ladenbesitzern mit Farben beworfen werden. Versuchen Sie jedoch ein Ticket für das Holi Cow Festival zu ergattern. Es findet etwas außerhalb der Stadt statt und ist ein verrücktes Farb- und Musikfestival. Für die Sicherheit wird gesorgt und es werden ungiftige Farben verwendet (was heute leider nicht immer und überall in Indien der Fall ist). Es gibt Bhang Lassis, Street Food und Sprinkler sorgen dafür, dass wirklich jeder in Stimmung kommt. Musik machen sowohl Live-Bands als auch DJs.

Hampi (Karnataka) – Holi in Südindien

Am Ende ist man dann doch froh, wenn man die Farben wieder abwaschen kann. Foto: Amol Sood
Am Ende ist man dann doch froh, wenn man die Farben wieder abwaschen kann. Foto: Amol Sood

Holi wird hauptsächlich im Norden ausgiebig gefeiert, im Süden eher nicht. Doch Hampi macht hier eine Ausnahme. Die ganze Stadt beginnt ab dem Morgen mit Trommeln, Tänzen und szenischem Spiel in den beeindruckenden Ruinen des großen Vijayanagar-Reiches Holi ausgiebig zu feiern. Anschließend begibt sich die Menge zum Fluss, um die Farben wieder abzuwaschen.

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