Im Januar und Februar dreht sich im indischen Bundesstaat Odisha (früher: Orissa) alles um Tanz und Musik. Bei drei großen Tanzfestivals – zwei in Odishas Hauptstadt Bhubaneshwar, eins in Konark – kann man die kunstvollen indischen Tänze bewundern.
Im Mukteshwar Tempelkomplex in Bhubaneshwar findet vom 14.–16. Februar 2015 das Mukteshwar Dance Festival statt. Schwerpunkt des Festivals ist der klassische Odissi-Tanz, einer der sieben wichtigsten klassischen indischen Tanzformen, und natürlich die dazugehörige Musik. Man kann Abbildungen dieses Tanzes an den Tempelskulpturen am Surya-Tempel in Konark bewundern. Teilweise gehen Skulpturen, die Tanzfiguren des Odissi-Tanzes darstellen, bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. zurück. Der Odissi-Tanz ist vermutlich die älteste Tanzform Indiens. Renommierte Tänzerinnen und Tanzgruppen aus ganz Indien, aber auch aus den USA treten bei dem Festival im Innenhof dieses gut erhaltenen Tempelkomplexes auf.
Nur einige Tage, vom 18.–20. Januar 2015, später beherbergt der Rajarani Tempel in Bhubaneshwar das Rajarani Musikfestival. Bekannte Sänger und Musiker der Odissi- und Hindustani-Musik bringen dann Leben in den schönen alten Tempel, der wegen seiner erotischen Skulpturen oft als das Khajuraho des Ostens bezeichnet wird.
Beim Konark Music and Dance Festival wird ähnlich wie beim Konark Festival, das meist im Dezember stattfindet, klassischer indischer Tanz zu klassischer indischer Musik gezeigt. Allerdings ist dieses Festival, das dieses Jahr vom 19.–23. Februar 2015 stattfindet, bereits älter als das Konark Festival. Veranstaltungsort ist ein stimmungsvoller Nachbau des berühmten Sonnentempels in Konark in der örtlichen Tanzakademie. Gegründet wurde das Festival von dem bekannten. 2010 verstorbenen Odissi-Tanzlehrer Guru Gangadhar Pradhan, der hier die Tanzakademie Konark Natya Mandap gegründet hat. Traditionell eröffnet das Festival auch mit einem Tanzstück, das in dieser Tanzakademie einstudiert wurde.