Gewürze haben in Indien eine besonders große Vielfalt und sind aus der Küche nicht wegzudenken.

„Ayurvedische Küche“ für die Seele

Jede Familie in Indien hat frische und leckere Rezepte, die auf den Prinzipien des Ayurveda basieren und seit Generationen zubereitet werden. Die ayurvedische Küche gilt als eine der ältesten Küchenlehren und ist die Grundlage der indischen Küche. Alle Rezepte sind vegetarisch, frei von künstlichen Zutaten und enthalten ein ausgewogenes Verhältnis von Gewürzen, Zucker und Fetten.

Laut der ayurvedischen Gesundheitslehre sorgt die Balance zwischen den drei grundlegenden Kräften Vata (Äther), Pitta (Feuer) und Kapha (Wasser) für einen gesunden Körper und einen gesunden Geist.  Die ayurvedische Küche optimiert diese drei Elemente im menschlichen Körper.

Ayurveda kennt sechs Geschmacksrichtungen, und es ist sehr wichtig, dass unsere täglichen Mahlzeiten alle Geschmacksrichtungen enthalten.

Die sechs Geschmacksrichtungen der Ayurvedischen Küche:

  • süß – wie Zucker, Honig, Reis, Nudeln, Weizen, Milch
  • sauer – wie Zitronen, Hartkäse, Joghurt, Essig
  • salzig – wie Salz, alle salzigen Lebensmittel
  • scharf – wie Chilischoten, Cayennepfeffer, Ingwer, alle scharfen Gewürze
  • bitter – wie Blattgemüse, Spinat, Kurkuma, Kopfsalat
  • adstringierend – wie Bohnen und Linsen

Die sechs Geschmacksrichtungen sind in der Reihenfolge aufgeführt, in der sie in unserem Körper verdaut werden. Süßes wird zuerst verdaut, deshalb ist es keine gute Idee, ein Dessert am Ende der Mahlzeit zu essen, wie es in vielen Kulturen üblich ist, sondern eher am Anfang. Salat hingegen eignet sich perfekt als Abschluss einer Mahlzeit.

Die Einbeziehung aller sechs Geschmacksrichtungen in unsere Ernährung trägt dazu bei, dass wir uns am Ende einer Mahlzeit zufrieden und wohl fühlen. Viele Menschen lassen die bitteren und adstringierenden Geschmäcker weg (gehören Sie nicht zu diesen!). Wenn wir am Ende einer Mahlzeit etwas Bitteres oder Adstringierendes zu uns nehmen, reduziert das unser Verlangen nach Süßem.

Die Zubereitung einer ayurvedischen Mahlzeit ist sehr einfach: Die Vorbereitung dauert etwa 15 Minuten und das Kochen rund 20-25 Minuten.

In einer ayurvedischen Küche sollten folgende Grundzutaten vorhanden sein:

  • gespaltene Mungbohnen

Gespaltene Mungbohnen oder Moong Dhal sind grüne Mungbohnen, die geteilt und die grünen Häute entfernt wurden. Sie sind von allen Bohnen am leichtesten zu verdauen und wirken ausgleichend auf alle Doshas (grundlegenden Kräfte). Gespaltene Mungbohnen liefern Eiweiß und haben einen herben Geschmack.

  • Basmatireis und/oder andere Vollkornprodukte wie Gerste, Quinoa oder Couscous

Basmati-Reis ist laut Ayurveda ein sehr nützliches Getreide. Er wirkt ausgleichend auf alle Doshas; es wird jedoch nicht empfohlen, ihn täglich zu essen, da er ein wenig schwer ist. Sie können das Getreide trocken rösten, bevor Sie das Wasser zum Kochen hinzufügen, dann wird es etwas leichter.

  • Ghee

Ghee wird im Ayurveda als heilsam angesehen. Nach den traditionellen ayurvedischen Texten ist es ein Rasayana, eine Wunderdroge, die dem allgemeinen Wohlbefinden und einem langen Leben dient. Die moderne Forschung zeigt, dass es ein Antioxidans ist und Beta-Carotin enthält.

  • Gewürze wie Ingwer, Kreuzkümmel, Koriander und Kurkuma
  • frisches Gemüse, Joghurt, Weizenmehl und Chutney
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