Der Sari hat eine mehrere Tausend Jahre alte Geschichte. Er symbolisiert die Tradition eines an kulturellen Schätzen reichen Landes. Je nach Kulturraum unterscheiden sich die Saris, die die Frauen vor Ort tragen. So kann man die Herkunft der Trägerin an der Weise des Tragens, aber auch der Art des Stoffes, seiner Farben und Stickereien erkennen.
Die Magie Indiens
Saris gibt es in reicher Vielfalt. So stammt beispielsweise aus Kaschmir die poetische Kashida Ari-Stickerei auf dem Sari, die die immense landschaftliche Schönheit und vielseitige Flora des Landstrichs auf Stoff widerspiegelt. Aus ganz feinem, transparentem Stoff mit edler Fadenarbeit-Stickerei besteht dagegen der traditionelle Chikankari Sari. Ganz anders wiederum erscheint der Jute-Sari, der vor allem in Westbengalen getragen wird und dessen pflanzliche Naturfaser mit einem goldenen Seidenglanz besticht.
10 Dinge die Sie über Saris wissen sollten
- Wussten Sie, dass ein Sari nur ein Stück ungeschnittener gewebter Stoff ist
- Die Länge der Saris variiert je nach Tradition und Region in Indien
- Ein Sari kann zwischen fünf bis acht Meter in der Länge sein. Die Breite ist 1,2 bis 1,5 Meter
- Ein komplettes Sari-Ensemble besteht aus drei Komponenten – dem Sari, der Bluse und dem Petticoat
- Ein Sari kann auf 100 Arten drapiert werden, abhängig von den Regionen und Traditionen Indiens
- Ein Sari ist einfach zu tragen und kann von jedem getragen werden
- Ein Sari ist ein komplettes Kleidungsstück und kann auch ohne Bluse und Petticoat getragen werden
- Der Sari unterstützt Millionen von traditionellen Webereien in Indien und sichert deren überleben
- Die Saris sind sentimentale Erbstücke, die von Generation zu Generation weitergegeben werden und die Tradition und das Erbe widerspiegeln
- Noch heute tragen viele Frauen Indiens den traditionellen Sari im Alltag. Man sieht ihn auf der Straße genauso wie auf Feierlichkeiten. Die Variationen sind so zahlreich wie ihre Trägerinnen
Kunsthandwerk aus Indiens Webereien
In Indien gibt es rund 4,3 Millionen Weber die bis heute Saris herstellen – aus Mischgewebe, aus Seide, aus Jute und aus Leinen. Die Färbungen des Stoffes sind häufig reich und bunt. Die große Stoffbahn hat keine Nähte. Stattdessen weist der Stoff an den Seiten und am Saum häufig eine breite Schmuckborte mit unterschiedlichem Muster auf, die in ihrer edlen Form auch Stickereien beinhalten kann. Ihre Trägerinnen wickeln sich kunstvoll in den Sari ein und drapieren das Ende der Stoffbahn meist über der linken Schulter.
Das Kleidungsstück ist vielseitiger als es auf dem ersten Blick den Anschein hat: Der Sari gibt Platz zum Laufen, Rennen, Fahrradfahren, auf dem Boden sitzen, sich Bücken und Dehnen. Er ist luftig und der perfekte Begleiter in einem heißen Land.
Vollendete Weiblichkeit
Der Sari kennt keine Größe und kein Alter seiner Trägerinnen. Jeder Sari kann von jeder Frau getragen werden. Erst durch sie kommt der Sari mit seiner Schönheit und Pracht zur Geltung. Allein die Frau, die ihn trägt, entscheidet, wie sie ihn wickelt und wie sie sich selbst dabei zum Ausdruck bringen will. Faszinierend schön unterstreicht der Sari die Anmut und die Eleganz indischer Frauen.
Sowmya Reddy Shamanna hat ein Buch über indische Saris geschrieben
Die Inderin Sowmya Reddy Shamanna hat ein Buch über indische Saris in Englisch verfasst. Sowmya ist in Südindien geboren und durch die Welt gereist. Heute lebt sie in Dreieich bei Frankfurt und trägt noch immer leidenschaftlich gerne Saris. Ihre Leidenschaft zelebriert sie in dem Buch „Tana Bana“ – übersetzt: „Kett- und Schussfäden“. In ihrem Buch gibt die Autorin dem traditionellen Gewand eine Bühne, auf der er mit seiner ganzen Schönheit und Kraft erscheint. Sowmyas Wunsch: Sie möchte seine Einzigartigkeit, seine Eleganz, seine Grazie und auch seinen Nutzen in der modernen Welt bewahren. Ein signiertes Exemplar ist direkt bei Sowmya zu einem Sonderpreis von Euro 25,- inklusive Porto erhältlich. Kontakt unter tanabana2501@gmail.com.