Kolkata, das bis 2001 Calcutta hieß, ist die Hauptstadt des Bundesstaates West Bengals. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 187 km² und die Einwohnerzahl liegt bei 4.486.679. Kolkata ist Industriestadt, Verkehrsknotenpunkt und Kulturzentrum mit Museen, Galerien, Universitäten, Theatern und Kinos. Darüber hinaus ist die Stadt katholischer Bischofssitz und ein wichtiger hinduistischer Wallfahrtsort.

Vor 3.000 Jahren stand an der Stelle dieser Metropole nur ein kleines Dorf namens Kalikata. Das Dorf wurde im Jahr 1690 von der East India Company für neue Manufakturen von Kaiser Aurangzeb gepachtet. Sechs Jahre später wurde mit dem Bau des Forts begonnen, das 1773 vollendet wurde. Bis 1911 entwickelte sich die Stadt zu einem wirtschaftlichen und politischen Zentrum. Mit der postkolonialen Teilung fanden sich ostbengalische Hindus in einem überwiegend moslemischen Staat. 1997 flohen vielen von ihnen über den Ganges nach Calcutta.

Kolkata ist eine Stadt in der sich täglich Menschenmassen bewegen und daher ein beachtliches Verkehrsaufkommen entsteht. Etwa 3 Mio. Menschen überqueren täglich die Howrah Bridge, die den Hoogly River überspannt und neben dem Kali Tempel als Wahrzeichen der Stadt gilt. Kolkata besitzt eine vielfältige Industrie mit Jute-, Papier-, chemischer- und petrochemischer Industrie, sowie Schiffs- und Maschinenbau. Auch haben bedeutende indische Konzerne und Banken ihren Hauptsitz in Kolkata, das der Sitz der zweitgrößten Börse des Landes, der Calcutta Stock Exchange, ist. Die florierendsten Wirtschaftsbereiche sind Hard- & Softwareherstellung, Call Center, sowie Verlags- und Gesundheitswesen.

Sehenswürdigkeiten

Howrah Bridge
Die Howrah Bridge gilt als Wahrzeichen der Stadt. Die pfeilerlose Pontonbrücke ist mit einer Länge von 705 m weltweit die drittgrößte dieser Art. Ihr Gestänge ragt 97 m hoch und ist 2.590 Tonnen schwer. Täglich trägt sie Kolkatas Menschenlast über den Hooghly River.

BBD Bagh
Das wirtschaftliche und administrative Zentrum Kolkatas ist das BBD Bagh, dessen Namen an die drei Revolutionäre Benoy Basu, Badal Gupta und Dinesh Gupta erinnert. Gebäude wie der High Court und das Writers Building mit seinen rot-weißen Säulen zeugen von der Bauweise des englischen Kolonialstils. Die „writer“, die dort wohnten waren keine Schriftsteller, sondern Lohnschreiber der East India Company. Neben dem High Court steht der Raj Bhawan, die ehemalige Residenz des Gouverneurs von Bengalen, das heutige Regierungsgebäude.

Maidan & Fort William
Vom Ende der Park Street führt eine Straße durch die Parkanlage des Maidan in dem gepicknickt, gespielt und gefeiert wird. Akrobaten warten mit ihren Kunststücken auf und fliegende Händler sorgen für das leibliche Wohl der Parkbesucher. Inmitten des Parks befindet sich das Fort William. Es wurde gegen Ende des 18. Jh. errichtet. Zu jener Zeit waren 10.000 Soldaten und 600 Geschütze in der Festung untergebracht. Ungewöhnlich ist, dass sie auch in Kriegszeiten nie angegriffen wurde und daher auch nie ein Schuss aus der Festung abgefeuert wurde. Für die Öffentlichkeit sind nur bestimmte Bereiche des Forts zugänglich in denen sich ein Basar, ein Postamt, Kinos und ein Schwimmbad befinden. Andere Bereiche des Forts dienen als Militärhauptquartier des Eastern Command.

Victoria Memorial
Am Südende des Maidan steht der marmorne Gedächtnisbau der englischen Königin und indischen Kaiserin Victoria. Der palastartige Bau wurde teils im Renaissancestil errichtet und teils indischen Moghulbauten nachempfunden. Die mächtige Kuppel ziert eine 5 m hohe Siegesfigur, die sich auf ihrem Podest dreht. Das Bauwerk ist insgesamt 103 m lang und vor dem Nordportal steht eine Bronzestatue der Königin Victoria. Das Victoria Memorial enthält eine große Sammlung zur Geschichte der britischen Kolonialherrschaft in Indien.

Kali Tempel
Im Süden Kolkatas liegt der Kalighat Kali Tempel. Er ist der Göttin Kali gewidmet, die Vitalität, aber auch Wut und Verderben verkörpert und der Stadt ihren Namen gab. Es wird vermutet, dass in diesem Tempel der Schutzgöttin Kolkatas auch heute noch Tieropfer dargebracht werden. Das Bauwerk wurde 1809 an der Stelle eines Tempels aus dem 16. Jh. errichtet. Der Tempel ist doppelt und baldachinartig überdacht, die grauen Mauern werden von grünen Mosaiken geschmückt.

India Museum
Das India Museum an der Kreuzung Chowringhee Road und Sudder Street ist das älteste und größte des Landes. Es wurde 1814 gegründet und gibt einen vollständigen Überblick über die Kulturgeschichte des Hinduismus. Die Sammlung von archäologischen Funden aus dem indischen Raum gehört zu den bedeutendsten der Welt. Das Museum zeigt Werkzeuge und andere Ausgrabungsstücke aus der Steinzeit, aber auch Grabbeigaben jüngeren Datums, sowie Felsgravierungen und Säuleninschriften aus der Zeit des Herrschers Ashoka (3. Jh. vor Chr.). Besondere Beachtung verdient die Bharhut Gallery. In ihr befinden sich buddhistische Skulpturen und Teile des berühmten Torweggeländers, das rund um die buddhistische Bharhut Stupa führte. Bedeutend sind ferner die Sammlung indischer Münzen, wie auch die zahlreichen Bildarbeiten aus verschiedenen Epochen. Aber auch Naturfreunde kommen auf ihre Kosten, da das India Museum auch über eine geologische und zoologische Sammlung verfügt.

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