Jain Tempel sind auch ohne Festtagsdekoration sehenswert (hier: Detail in Jaisalmer). Foto: David Brossard

Mahavir Jayanti – Feiertag in Indien

Die in Indien beheimatete Religion Jainismus, die auf dem Subkontinent etwa 4,2 Millionen Anhänger hat, wurde im 6. Jahrhundert v. Chr. von sogenannten Tirthankaras („Furtbereitern“) begründet. Historisch fassbar ist Mahavira, der als Gründer des Jainismus im 6. Jahrhundert v. Chr. gilt. Von dem für Mahavira verwendeten Ehrentitel Jina („Sieger“) erhielt die Religion ihren Namen. Mahavira heißt im Sanskrit etwa „der große Held“.

Mahavir Jayanti, der Geburtstag des großen Helden und der höchste Feiertag des Jainismus, ist in Indien ein landesweiter Feiertag. Das Datum dieses Festtages richtet sich nach dem Mond. Mahavir Jayanti wird immer im Zeitraum Ende März bis Anfang April gefeiert.

Ursprung des Jainismus

Wie der Buddhismus hat der Jainismus seine Wurzeln im Brahmanismus, der Vorläuferreligion des Hinduismus. Mahavira wurde als Sohn von König Siddhartha und Königin Trishala etwa 599 v. Chr. im Königreich Vaishali (dem heutigen Bihar) geboren. Er könnte auch 615 v. Chr. geboren sein, da sind sich die Jains nicht ganz einig. Während der Schwangerschaft soll seine Mutter Trishala zahlreiche verheißungsvolle Träume gehabt haben, die einen großen Führer ankündigten.

Ähnlich wie Buddha (der etwa zur gleichen Zeit lebte) verließ Mahavira im Alter von 28 bis 30 Jahren seine Familie und das Königreich und wurde Asket. Zwölf Jahre lebte er zurückgezogen in Wald- und Bergregionen und führte ein Leben als Mönch, bis er in die Gesellschaft zurückkehrte, um seine Lehren zu verkünden. Mahavira ist der letzte der 24 sogenannten Tirthankara (Furtbereiter), der geistigen Führer des Jainismus, die das Wesen des Lebens, Tugendhaftigkeit und Gewaltlosigkeit gegenüber allen Lebewesen predigten.

Glaubensgebote

Gläubige Jains sollten sich wegen des Gebots der Nichtverletzung von Lebewesen ausschließlich so ernähren, dass weder Tiere noch Pflanzen für ihre Ernährung sterben müssen. Neu-Deutsch würde man sie also als Frutarier bezeichnen. Ganz Strenggläubige tragen ein Tuch vor dem Mund, um keine Insekten einzuatmen und zu verschlucken. Auch das sanfte Kehren mit einem Besen vor den eigenen Füßen soll beim Gehen das unabsichtliche Zertreten von Kleinlebewesen verhindern. Diese Prinzipien erlauben strengen Anhängern des Jainismus auch nicht jeden Beruf auszuüben, weshalb sie meist im Handel oder Bankgewerbe arbeiten.

Rituale zu Mahavir Jayanti

Die Jains feiern Mahavir Jayanti mit farbenprächtigen Dekorationen ihrer Tempel und Almosen für die Armen. Es werden Spenden gesammelt, um Tiere vor dem Schlachthaus zu bewahren. Am frühen Morgen findet ein rituelles Bad einer Statue von Mahavira (auch Abhishek genannt) statt, die vorher in reich geschmückt in einer Prozession zum Bad getragen wird. Am aufwendigsten wird dieser Feiertag in Gujarat und Rajasthan gefeiert, weil hier die meisten Jains leben.

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