© 2015 Twentieth Century Fox

Filmstart: Malala – ihr Recht auf Bildung

Am 22. Oktober 2015 kommt ein Dokumentarfilm über die junge pakistanische Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai (* 12. Juli 1997) in Deutschland in die Kinos. Wir können den Film sehr empfehlen und verlosen außerdem zwei Filmpakete (siehe unten).

Malala dürfte heutzutage die wohl bekannteste Friedensnobelpreisträgerin der Welt sein. Der indische Kinderrechtsaktivist Kailash Satyarthi, der sich 2014 diese höchste Ehrung mit ihr teilte, ist sicherlich weitaus weniger Menschen ein Begriff, so viel wurde über das junge Mädchen berichtet. Man glaubt, Malala zu kennen. Der schreckliche Mordversuch an der damals erst 15-Jährigen war weltweit in allen Medien. Ausschnitte ihrer Reden vor den Vereinten Nationen oder bei anderen Gelegenheiten erscheinen immer wieder in den Nachrichten. Der Dokumentarfilm über Malala, der jetzt in die Kinos kommt, fasst vieles, das wir schon wissen, zusammen, ergänzt aber auch Informationen und bringt uns vor allem den Menschen Malala, den Teenager, die Tochter, die Schwester zweier Brüder, ein gutes Stück näher – und gerade deswegen ist er so sehenswert.

Malala zu Hause in Birmingham. © 2015 Twentieth Century Fox
Malala zu Hause in Birmingham. © 2015 Twentieth Century Fox

Der Film beginnt mit einer Animation der Geschichte der Volksheldin Malalai, ein junges Mädchen, das Ende des 19. Jahrhunderts den aufständischen Paschtunen im Swat-Tal in der Schlacht von Maiwand gegen die Briten neuen Mut gab. „Lieber einen Tag wie ein Löwe kämpfen, als 100 Tage wie ein Feigling leben“, wird sie zitiert. Nach dieser Volksheldin hat Malalas Vater sie benannt. Und diesem Namen hat das junge Mädchen alle Ehre gemacht. Ihr Vater ist ein glühender Verfechter von Bildung – Bildung für alle Kinder, auch die Mädchen. Er arbeitete in Pakistan als Lehrer, gründete seine eigene Schule, in der Malala aufwuchs und somit mit Schule und Bildung bereits in Berührung kam, als sie selbst noch nicht einmal sprechen konnte. „Schule, das war mein Leben“, sagt sie im Film.

Bereits mit elf Jahren, ab Januar 2009, berichtete das Mädchen in einem Webblog unter einem Pseudonym für die BBC über ihr Leben im Swat-Tal und die Gewalttaten der Taliban. Zwei Jahre zuvor hatten die Taliban damit begonnen, Schulen für Mädchen in die Luft zu sprengen. Der Blog erlangte schnell einen hohen Bekanntheitsgrad in Pakistan. 2011, als sie für den Internationalen Kinder-Friedenspreis nominiert wurde, wurde ihr Pseudonym aufgedeckt. Malala begann sich auch öffentlich in Pakistan für die Rechte von Kindern einzusetzen. Sie und ihr Vater, der sich ebenfalls aktiv für das Recht aller Kinder auf Bildung einsetzte, gerieten ins Visier der Taliban.

Malala und Kailash Satyarthi bei der Verleihung des Friedensnobelpreise. © 2015 Twentieth Century Fox
Malala und Kailash Satyarthi bei der Verleihung des Friedensnobelpreise. © 2015 Twentieth Century Fox

Am 9. Oktober 2012 stoppten die Taliban Malalas Schulbus, als sie und ihre Mitschülerinnen gerade auf dem Heimweg waren. Die Taliban hatten gezielt nach ihr gesucht. Einer der Terroristen schoss aus nächster Nähe auf sie, traf sie in Kopf und Hals und verletzte sie damit lebensgefährlich. Eine Notoperation in einem nahegelegenen Militärkrankenhaus rettete ihr das Leben, doch es bestand immer noch Lebensgefahr und so wurde sie schließlich in eine Spezialklinik nach Birmingham verlegt. Wie wir wissen, hat Malala überlebt. Ihre Genesung dauerte Monate und sie hat bleibende Schäden zurückbehalten. Ein Ohr ist taub, eine Gesichtshälfte gelähmt. Doch Malala begreift ihre Popularität als Chance, um für ihre Sache – die Bildung von Mädchen zu kämpfen. Sie ist Mitbegründerin des Malala Fund und eine global agierende Aktivistin für das Recht junger Frauen und Mädchen auf Bildung.

Doch der Film zeigt auch einfach nur den Teenager Malala, ein junges Mädchen, das für Brad Pitt und Roger Federer schwärmt, sich mit seinen Brüdern streitet und Probleme in der Schule hat. Er zeigt, wie die Familie im Swat-Tal lebte und wie sich ihr Leben durch das Attentat verändert hat. Er zeigt auch die tiefe Beziehung Malalas zu ihrem Vater – und die Bescheidenheit, Klarheit und Stärke dieser jungen Frau. Wo kein Bildmaterial zu den Erzählungen zur Verfügung steht, greift der vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilmer Davis Guggenheim in die Trickkiste und arbeitet mit ansprechenden Animationen, die die Dokumentaraufnahmen wunderbar ergänzen. Am Ende geht man aus dem Kino und hat das Gefühl, diese von den Medien hochstilisierte Heldin unserer Tage ist ein wenig menschlicher und damit auch noch sympathischer geworden und die Kritik, die Malala durchaus auch entgegen schlägt, wurde ein wenig entwaffnet oder gar Lügen gestraft.

MALALA – IHR RECHT AUF BILDUNG
Ein Dokumentarfilm von Davis Guggenheim
Filmstart in Deutschland: 22. Oktober 2015

Verlosung
Zum Filmstart verlost Indien Aktuell zwei Fanpakete, die jeweils aus zwei Kinotickets, einem Buch und einem Filmplakat bestehen.

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