Unabhängigkeitstag Indien
Indien feiert den Independence Day
Swatantrata Divas, der Tag der Unabhängigkeit am 15. August, ist einer der drei Nationalfeiertage, an dem die indische Nation das Ende der Kolonialherrschaft der Briten feiern. Die Briten hatten Indien seit dem 18. Jahrhundert regiert. Diese Fremdherrschaft endete 1947.
Geschichte Britisch-Indiens
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dehnte die britische Ostindien-Kompanie, die zunächst nur Handelsinteressen in Bengalen hatte, ihren Machtbereich in Indien aus. Zunächst übernahmen sie das Steuerprivileg von den indischen Machthabern, dann die Verwaltung in Bengalen. Schritt für Schritt übernahmen sie immer mehr Regionen des von inneren Konflikten zerrissenen Indiens. Immer stärker drückten die Briten Indien ihre Vorstellungen von Recht und Ordnung auf. Nach europäischem Vorbild bildeten sie indische Soldaten aus – die sogenannten Sepoy – die jedoch von den Briten befehligt wurden und es maximal zum Kompanieführer bringen konnten.
1857 probten diese Sepoys einen Aufstand gegen die Briten, den diese jedoch niederschlugen. Nach diesem Aufstand endete die Herrschaft der Ostindien-Kompanie und die Machtbefugnisse in Indien wurden an die britische Krone übertragen. Indien wurde britische Kronkolonie und Königin Victoria 1876 Kaiserin von Indien, in einem Reich, das noch größer war als das heutige Indien.
Mahatma Gandhis Weg zur Unabhängigkeit
Proteste gegen die britische Besatzung hatte es bereits nach dem 1. Weltkrieg gegeben. Mahatma Gandhi begann damals seine Philosophie des gewaltlosen Widerstandes zu verbreiten. Er forderte zu Demonstrationen und zum Boykott der Briten und ihrer Produkte auf. Als im April 1919 eine friedliche Demonstration in Amritsar durch britische Soldaten blutig niedergeschlagen wurde, ergriff seine antibritische Haltung auf die gesamte Nation. Gandhi wurde in den Folgejahren unzählige Male von den Briten verhaftet. Nach seinem berühmten Salzmarsch, der sich gegen das britische Salzmonopol richtete, schlug die Stimmung im Land schließlich so um, dass sich die Briten zu Verhandlungen mit Gandhi gezwungen sahen. Das weckte jedoch Ängste bei der muslimischen Bevölkerung, die bei einer möglichen Regierungsbildung eine Übermacht der Hindus fürchteten. Der religiöse Konflikt war vorprogrammiert.
Gandhi konnte es schließlich nicht verhindern, dass Indien nach der Unabhängigkeit geteilt wurde: in einen mehrheitlich hinduistischen, einen islamischen und einen kleineren buddhistischen Staat: Indien, Pakistan und Sikkim. Ein Grenzkonflikt um Kaschmir im Jahr 1949 führte schließlich zum Ersten Indisch-Pakistanischen Krieg und zu den bis heute teilweise militärisch ausgetragenen schlechten Beziehungen zwischen Indien und Pakistan.
Feiern und Feste zum Unabhängigkeitstag
Trotz dieses Wermutstropfens feiert Indien seine Unabhängigkeit gebührend. Die größten Feste am Independence Day finden in der Hauptstadt, in Neu-Delhi, statt. Dort ist zur Feier des Tages das Regierungsgebäude beflaggt, der Premierminister hält eine Fernsehansprache und im ganzen Land wird die Nationalflagge zeremoniell gehisst. Neben Kulturveranstaltungen ist es in manchen Regionen Indiens auch Tradition, Wettkämpfe im Drachensteigenlassen durchzuführen.
Weitere Feste und Veranstaltungen gibt es im INDIEN Kalender.
https://www.indienaktuell.de/magazin/tourismus/freedom-trail-wichtige-orte-auf-indiens-weg-in-die-unabhaengigkeit-153903