Indiens Minister für Land- und Seeverkehr, Nitin Gadkari, verkündete letzte Woche, dass der Ganges von Hugli-Chinsura (früher: Hooghly; in Westbengalen) bis Varanasi (Uttar Pradesh) zu einem Wasserweg ausgebaut werden solle. Dieser Ausbau ist Teil des ehrgeizigen Projekts von Premierminister Narendra Modi, den heiligen Fluss Ganges wieder sauber zu machen, aber ihn auch zu einem Transportweg auszubauen. Für dieses Projekt, eines der Träume des neuen indischen Premierministers, sind Ausgaben in Höhe von insgesamt einer Billion indischer Rupien (ca. 12,228 Milliarden Euro) geplant.
Minister Gadkari gab zu, dass dieses Entwicklungs- und Reinigungsprojekt des Ganges eine ziemlich große Herausforderung sei. Es sei aber auch ökonomischer, Güter auf dem Wasserweg anstatt der Straße zu transportieren. Der Ausbau des Flusses werde der Wirtschaft in Indien gut tun.
Minister Gadkari erklärte, dass der Ganges auf einer Länge von 45 km zunächst ausgebaggert werden müsse, damit Schiffe passieren könnten. Wegen der benötigten Baggergeräte habe es am 7. Juni 2014 bereits ein Treffen mit Vertretern verschiedener Länder, z. B. den Niederlanden, gegeben. Offensichtlich soll auch der Flusslauf an einigen Stellen geändert werden, denn der Minister sagte, dass der Fluss nach den Aushubarbeiten auch näher an Patna, der Hauptstadt des Bundesstaates Bihar, vorbeifließen werden.
Der Ganges hat im Übrigen auch ein immenses touristisches Potenzial. Langfristig möchte die indische Bundesregierung den gesamten schiffbaren Bereich des Ganges zum Schifffahrtsweg ausbauen. Die Sauberkeit des Flusses spiele für den Tourismus eine große Rolle. Nicht nur die Touristen, vor allem die Anwohner und die vielen Millionen Gläubigen, die jedes Jahr zum heiligen Ganges pilgern, wären sicher sehr dankbar, wenn dieses fürwahr ehrgeizige Projekt tatsächlich gelänge.