Das buddhistische Kloster in dem kleinen Dorf Hemis in Ladakh ist eines der ältesten und größten buddhistischen Klöster der Gegend. Alljährlich findet hier ein farbenfrohes Festival mit bunten Masken, Musik und Tanz statt, das inzwischen auch viele Touristen anzieht.
Kloster Hemis, gelistet auf der vorläufigen Liste des UNESCO Weltkulturerbes, ist etwa 40 km von der Stadt Leh entfernt. Es ist das reichste und bekannteste Kloster Ladakhs. 1630 wurde es während der Herrschaft von Sengge Namgyal, einem glorreichen Herrscher Ladakhs, auf den Ruinen einer Eremitage aus dem 12. Jahrhundert errichtet. Das Kloster ist ein wunderbares Beispiel des Klosterbaus dieser Zeit in dieser Region. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde es durch eine große Versammlungshalle, einen großen Innenhof und eine Galerie mit bemalten Steinreliefen, die diesen Hof umschließt, erweitert. Durch seine Lage sowie durch die Konstruktion als dreidimensionales Mandala und sein spezifisches Design mit seltenen Wandgemälden aus dem 17. Jahrhundert ist Kloster Hemis architektonisch einzigartig.
Der Hof des Hemis Gompa (Gompa ist eine Bezeichnung für buddhistische Kloster) ist die Bühne für das Spektakel, bei dem jedes Jahr im Sommer der Geburtstag von Guru Padmasambhava gefeiert wird. Die Einheimischen ziehen ihre besten Trachten an. Lamas (spirituelle Lehrer im Buddhismus Tibets) zeigen kunstvolle, von Gesang begleitete Maskentänze, die sogenannten „chams“, und führen Stücke zu religiösen Themen auf. Begleitet werden sie dabei musikalisch von Zimbeln, Trommeln und Langhörnern.
Alle zwölf Jahre, im tibetischen Jahr des Affen, findet ein ganz besonderes Festival statt, denn man glaubt, dass dann das Schicksal eine besonders glückliche Wendung nimmt. Dann wird das zweistöckige „Thangka“ (eine Art Rollbild), das Guru Padmasambhava darstellt, gezeigt. Dieses berühmte „Thangka“ ist reich geschmückt mit Perlen und Halbedelsteinen.