Strasbourg 20 nov. 2013, Foto: Claude TRUONG-NGOC

Friedensnobelpreis für den Inder Kailash Satyarthi und Malala Yousafzai aus Pakistan

Der indische Kinderrechtsaktivist Kailash Satyarthi teilt sich den diesjährigen Friedensnobelpreis mit Malala Yousafzai, der jungen Frau, die 2012 in Pakistan von Taliban niedergeschossen wurde. Beide werden für ihren Einsatz gegen die Unterdrückung von Kindern und Jugendlichen und für ihren Kampf für das Recht auf Bildung geehrt. Kinder sollen zur Schule gehen dürfen und nicht ausgebeutet werden, vor allem in Konfliktregionen, denn nur so könne man der Gewaltspirale in diesen Ländern begegnen.

Der 1954 geborene Kailash Satyarthi engagiert sich seit den 1980er-Jahren in Indien gegen Kinderarbeit. Bis heute hat seine Organisation Bachpan Bachao Andolan mehr als 80.000 Kinder aus verschiedenen Arbeitsverhältnissen bis hin zur Sklaverei befreit. Den Kindern wurde anschließend die Reintegration in die Gesellschaft und eine gute Bildung ermöglicht. Die Kampagnen von Satyarthi beschränken sich nicht auf Indien. Er kümmert sich weltweit um die sozialen Angelegenheiten von Kindern. So war er am Global March Against Child Labor beteiligt und engagiert sich im International Center on Child Labor and Education (ICCLE). Er initiierte das Label Rugmark, das heute GoodWeave International heißt, ein Netzwerk von NGOs, die sich gegen Kinderarbeit in der Teppichherstellung einsetzen. Teppiche, die das GoodWeave-Label tragen, wurden garantiert nicht von Kinderhänden gefertigt. Parallel zur Einführung des Labels wurden in Europa und den USA Kampagnen durchgeführt, die die Konsumenten für die Lage der Kinder in der Teppichherstellung sensibilisieren sollten. Die Initiative war so erfolgreich, dass sie Einfluss auf die weltweite Produktion und die Lieferketten hatte.

Trotz ihrer Jugend kämpft Malala Yousafzai schon seit einige Jahren für das Recht von Kindern auf Bildung und hat damit bewiesen, dass sogar Kinder und Jugendliche etwas tun können, um ihre Lebensumstände zu verbessern. Sie hat einen hohen Preis dafür bezahlt, denn sie wurde wegen ihrer Aktivitäten im Alter von 15 Jahren in einem Schulbus von Taliban in den Kopf geschossen. Auf einer Webseite der BBC hatte sie in einem Blog-Tagebuch unter einem Pseudonym über die Gewalttaten der Taliban im Swat-Tal in Pakistan berichtet. Die Taliban hatten gedroht, alle Mädchenschulen zu vernichten und verboten Mädchen den Schulbesucht. Der Mordversuch konnte sie nicht abhalten, weiterhin für die Rechte von Kindern zu kämpfen. Heute ist sie eine der bekanntesten Aktivistin im Kampf für das Recht auf Bildung, nicht nur in Pakistan, sondern weltweit. So besuchte sie im Februar 2014 ein syrisches Flüchtlingslager in Jordanien und warnte angesichts der Zustände dort vor einer verlorenen Generation syrischer Kinder. Mit ihren 17 Jahren ist sie die jüngste Nobelpreisträgerin aller Zeiten.

Beide Preisträger wurden für ihren Einsatz für Kinder bereits mehrfach geehrt. Kailash Satyarthi erhielt unter anderem den Aachener Friedenspreis, den Robert F. Kennedy Human Rights Award und den Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung. Malala bekam neben dem nationalen Friedenspreis ihres Heimatlandes Pakistan unter anderem den Simone-de-Beauvoir-Preis, den Botschafter-des-Gewissens-Preis von Amnesty International, den Internationalen Kinder-Friedenspreis und den Sacharow-Preis für geistige Freiheit (EU-Menschenrechtspreis).

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