Jain sein – Kunst und Leben einer indischen Religion im Museum Rietberg Zürich

Jain sein – Kunst und Leben einer indischen Religion im Museum Rietberg Zürich

Jain sein – Kunst und Leben einer indischen Religion im Museum Rietberg Zürich

Wollten die Klimaaktivistinnen und -aktivisten um Greta Thunberg und Fridays for Future einer Religionsgemeinschaft beitreten, so wären sie im Jainismus eigentlich sehr gut aufgehoben. Knapp fünf Millionen Menschen weltweit gehören dieser rund 2500 Jahre alten Religion an, sie bekennen sich zu der Nichtverletzung jeglicher Lebewesen, der absoluten Gewaltfreiheit und dem weitgehenden Verzicht auf Besitz.

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Trailer of short films for the exhibition

Der Jainismus zählt zu den ideengeschichtlich wie wirtschaftlich einflussreichsten Religionsgemeinschaft Indiens, und gilt als eine der ältesten Weltreligionen, die aber außerhalb Indiens und in Europa, anders als der Buddhismus, nur wenig bekannt ist.

Das soll sich jetzt ändern. Denn der Jainismus könnte eine geradezu ideale Blaupause für den Umgang mit den massgeblichen grossen Themen unserer Zeit sein. Das Museum Rietberg in Zürich zeigt vom 18. November 2022 – 30. April 2022, die groß angelegte Überblicks-Ausstellung Jain sein – Kunst und Leben einer indischen Religion. In sechs Kapiteln werden anhand ausgewählter Kunstwerke Einblicke in die Lehren, Praktiken und Rituale des Jainismus vermittelt. Es ist die erste Ausstellung zu diesem Thema in der Schweiz seit knapp 50 Jahren.

In der materialreichen Schau werden nicht nur über 200 Meisterwerke jainistischer Kunst präsentiert, die zum Teil aus den renommiertesten privaten und öffentlichen Sammlungen in Indien stammen und zum ersten Mal im Westen zu sehen sind. Die Ausstellung gibt nicht nur einen umfassenden Einblick in die Kunst und Kultur des Jainismus, sie trägt dazu bei über die kunsthistorische Bedeutung der Objekte hinaus, ein tieferes Verständnis der asketisch orientierten Jain-Gemeinschaft im gegenwärtigen Indien zu gewinnen. Sie beleuchtet, wie sich z.B. die Fragen um Nachhaltigkeit an den Kunstwerken erkennen lassen und wie Kunst und Haltung ineinander verschränkt sind.

Videointerviews mit praktizierenden Jainas aus aller Welt schlagen die Brücke in die Gegenwart. In den Filmen und den begleitenden Veranstaltungen sprechen Jainas über ihr Leben heute und diskutieren über aktuelle Themen wie Migration, Ökologie oder Gewaltlosigkeit.Zahlreiche Persönlichkeiten in Führungspositionen in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur gehören der Religions-Gemeinschaft an und haben sich weltweit einen Namen gemacht. Zu den bekanntesten Beispielen dürfte der im August verstorbene ehemalige Vorstand der Deutschen Bank Anshu Jain zählen.

Den Kern der Ausstellung bildet «Und Du? Das Spiel der Fragen». Es basiert auf dem aus Indien stammenden Spiel «Snakes and Ladders», das auch im Jainismus als Lehrmittel eine wichtige Rolle spielt. Interaktiv und über ein grossflächiges Spielbrett bewegen sich Spielgruppen vorwärts und hinterfragen sich selber zu zentralen, heute so aktuellen Themen des Jainismus – etwa Verzicht, Gemeinschaft oder Nachhaltigkeit. Das Spiel verbindet analoge Spielelemente mit einer webbasierten App, mit deren Hilfe die Besuchenden ihre eigenen Fragen hochladen und so künftigen Spielerinnen und Spielern stellen können.

Die Ausstellung Jain sein – Kunst und Leben einer indischen Religion im Museum Rietberg wird von einem internationalen Kurator*innen Team unter der Leitung von Dr. Johannes Beltz (Kurator für Kunst Indiens und Südostasiens am Museum Rietberg und stellvertretender Direktor) durchgeführt. Die Ausstellung widmet sich einem bisher noch nicht gezeigten Teil der Sammlung des Museums. Leihgaben aus bedeutenden indischen Museen und Privatsammlungen ergänzen die grosse Ausstellung. Es handelt sich dabei um Skulpturen, Ritualobjekte, kostbare illustrierte Manuskripte, heilige Texte sowie Gebrauchsgegenstände von Mönchen.

Die ältesten Exponate sind fast 2000 Jahre alt, die jüngsten stammen aus dem 20. Jahrhundert.

Neben den Kunstwerken sind in der Ausstellung auch fünf Kurzfilme zu sehen, die anhand von Porträts und Interviews Einblicke in die rituelle Praxis heutiger Jainas geben.

Ausstellung:

Jain sein – Kunst und Leben einer indischen Religion
Museum Rietberg: Kunst der Welt in Zürich

18. November 2022 bis 30. April 2023

Publikationen:

Im Hatje Cantz Verlag erscheint ein umfangreicher Katalog, der ausgewählte Werke und Themen der Ausstellung beleuchtet sowie sechs Interviews mit praktizierenden Jainas aus verschiedenen Ländern enthält. „Und Du? Das Spiel der Fragen“ liegt bei. Im Reclam Verlag erscheint zudem eine kompakte Einführung in den Jainismus von Patrick Krüger, einem der Kuratoren der Schau

Veranstaltungen:

Führungen von Jainas sowie eine Gesprächsreihe zu aktuellen globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Massenkonsum, Krieg oder Vegetarismus begleiten die Schau. www.rietberg.ch

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