Thanjavur

Thanjavur liegt im Bundesstaat Tamil Nadu am fruchtbaren Mündungsdelta des Kaveri etwa 300 km Luftlinie südlich von Chennai (früher Madras). Die Einwohnerzahl der Stadt liegt bei 222.619.

Mitte des 9. Jh. machte der Chola König Vijayalala Thanjavur zur Hauptstadt seines Reiches. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt unter Rajaraja I, der den berühmten Brihadishvara-Tempel errichten ließ. In der Folgezeit erlebte die Stadt ihren beharrlichen Niedergang. Der nächste König, Rajendra I, verlegte die Hauptstadt nach Gangaikonda Cholapuram. Im 13. Jh. fiel die Stadt an die Pandya Dynastie und im darauffolgenden Jahrhundert herrschten die Sultane von Madurai. 1799 fiel die Stadt an die British East India Company und gehörte nach der Unabhängigkeit Indiens zum Bundesstaat Madras, der seit 1986 den Namen Tamil Nadu trägt.

Heute gilt Thanjavur als eines der bedeutendsten politischen, literarischen und religiösen Zentren Südindiens. Die Stadt ist vor allem für ihren Beitrag zu Musik und Tanz bekannt, da sie viele klassischen Musiker und Bharathanatyam Tänzer hervorgebracht hat. Darüber hinaus stammt der Malstil, der als Tanjore Painting bekannt ist aus Thanjavur.

Sehenswürdigkeiten

Brihadishvara-Tempel
Thanjavur ist berühmt für den 1010 vollendeten Brihadishvara Tempel. Der aus Granit erbaute Tempel mit seinem über 60 m hohen Vimana (Tempelturm) gehört seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Er gilt als einer der prächtigsten Tempel Indiens und ist ein herausragendes Beispiel mittelalterlicher hinduistischer Tempelbaukunst im Dravida Stil. Der Vimana wird von einer Kuppel gekrönt, die auf einem einzigen Granitblock von etwa 80 Tonnen ruht. Dieser mächtige Stein soll gegen Ende des 10. Jh. mit Hilfe einer Rampe über 6 km befördert worden sein. Das Heiligtum des Tempels wird von einem Nandi, dem Reittier Shivas in Gestalt eines Bullen, bewacht. Die 6 m lange und 3,7 m hohe Figur ist die drittgrößte ihrer Art in Indien.

Nayaka Palast
Der Nayaka Palast, von dem zum Teil nur noch Ruinen erhalten sind, ist eines der Hauptgebäude des großen Forts, das im 16. Jh. von den Nayaka erbaut und später von den Marathas vervollständigt wurde. Von den beiden Türmen aus haben Besucher eine wunderbare Aussicht auf das Fort und die Umgebung.

Saraswati Mahal Bibliothek
Im Nayaka Palast befinden sich die Kunstgalerie und die Saraswati Mahal Bibliothek. Letztere wurde um das Jahr 1700 gegründet und enthält eine Sammlung seltener Palmblattmanuskripte. Zusätzlich hat die Bibliothek einen Bestand von etwa 40.000 Büchern mit religiösen, philosophischen und anderen schöngeistigen Inhalten.

INDIEN aktuell Newsletter

Jetzt abonnieren und diese Vorteile sichern:

Ich stimme zu, dass ich den INDIEN aktuell Newsletter der prexma GmbH zum Thema INDIEN erhalte. Ich kann meine Einwilligung jederzeit kostenfrei für die Zukunft auf meiner Profilseite oder am Ende jeder Newsletter E-Mail widerrufen. Detaillierte Informationen zum Umgang mit Ihren Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.