2. Deutsch-Indischer Wirtschaftsdialog

„Sehe die Probleme, aber auch das Potenzial, das in Indien steckt“

Volker Kauder wirbt für deutsch-indische Wirtschaftskooperation auf 2. Wirtschaftsdialog in Indischer Botschaft in Berlin / Digitalisierung als Motor

Nur in zwei Ländern sei er in den vergangenen Jahren mehr als ein Mal gewesen – in Japan und Indien, erzählt der CDU/CSU-Bundestagsfraktionsvorsitzende während seiner Keynote-Rede anlässlich des 2. Deutsch-Indischen Wirtschaftsdialoges. „Ich habe die Probleme, aber auch das Potenzial gesehen, das in Indien steckt“, sagt Volker Kauder mit spürbarer Begeisterung. Der CDU-Politiker ist einer der hochrangigen Gäste aus Wirtschaft und Politik, die am 28. Juni 2017 in der Indischen Botschaft am Berliner Tiergarten zusammengekommen sind, um für Indien als Wirtschaftsstandort zu werben. Insbesondere mittelständische Unternehmen sollen sich dabei angesprochen fühlen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom CDU-Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann sowie der Indischen Botschaft in Berlin.

„Indien sollte nicht auf die Produktionskomponente reduziert werden“, rät Kauder. „Es ist kein typisches Entwicklungsland mehr. Die Arbeitskräfte sind hochqualifiziert. Wir brauchen sie nach wie vor in der IT-Branche.“ Die Rolle, die Indien für Deutschland spielt, ist durch US-Präsident Donald Trump ebenfalls wichtiger geworden. „Indien ist ein strategischer Partner für die Zukunft – nicht nur in wirtschaftlichen, sondern auch politischen Fragen“, betonte Kauder.

Wie wunderbar eine Fusion der Kulturen sein, machte das deutsch-indische Ensemble "Back to India" musikalisch deutlich.
Wie wunderbar eine Fusion der Kulturen sein kann, machte das deutsch-indische Ensemble „Back to India“ musikalisch deutlich.

Die indische Regierung unter Premierminister Narendra Modi unternimmt seit drei Jahren mit weltweiten Kampagnen wie „Make in India“ (www.makeinindia.com) oder der deutschen Edition „Make in India Mittelstand“ (http://www.makeinindiamittelstand.de) enorme Anstrengungen, um Arbeitsplätze in Indien zu schaffen. Beide Seiten sollen letztendlich davon profitieren. Abhishek Singh, Abgeordneter der indischen Regierungspartei BJP, verwies in diesem Zuge in seiner Ansprache auf den Abbau von Bürokratie bei Gewerbeanmeldungen oder der indienweiten Vereinheitlichung der Umsatzsteuer auf  Waren und Dienstleistungen. Die Goods and Service Tax (GST), die im September dieses Jahres in Kraft treten soll, wird in Indien wegen der geringen Einführungszeit allerdings heftig kritisiert. Anliegen ist dennoch, das derzeitige Steuersystem zu vereinfachen.

Die Podiumsdiskussion zum Thema „Industrie 4.0“ war ebenfalls hochranging besetzt: SAP-Vizepräsident Clas Neumann; Manu Saale, Geschäftsführer Mercedes-Benz Indien;  Mohan Reddy, Geschäftsführer Cyient Group und Mukul Dhyani, Geschäftsführer des IT-Unternehmens Wipro diskutierten wie die digitale in die reale Arbeitswelt integriert werden kann, welche Herausforderungen und Chancen es dabei gibt. „Fest steht, dass nichts so bleiben wird, wie es war. Der digitale Tornado wird alle Branchen früher oder später einholen – sowohl in Deutschland als auch in Indien“, ist Mercedes-Chef Manu Saale überzeugt. Er werde Arbeitsplätze vernichten, aber auch neue schaffen – darin waren sich alle Akteure einig. Es käme darauf an, die Menschen rechtzeitig umzuschulen. Möglicherweise könnte es die Digitalisierung sein, die die Zusammenarbeit von Deutschland und Indien letztendlich vorantreibt.

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