Ein Königstiger im Bandhavgarh Nationalpark. Foto: elkhiki

Herausragende indische Nationalparks und ihre Hauptattraktionen

Gleich vorweg: Es gibt Hunderte Wildschutzgebiete in Indien – ein untrügliches Zeichen, dass es dem Subkontinent ernst ist mit dem Schutz von Natur und Wildtieren. In dem riesigen Land mit seinen vielen verschiedenen Landschaftsformen und Klimazonen ist zudem die Artenvielfalt wahrlich beeindruckend. In den meisten Nationalparks haben die Tiere zudem so wenig Angst vor Menschen, dass es weitaus einfacher ist als in Deutschland z. B. Wild wie Hirsche zu beobachten. Für Ornitologen ist Indien wegen des Artenreichtums ohnehin ein Paradies. Es ist tatsächlich ein unvergessliches Erlebnis, in Indien an einer Safari teilzunehmen.

Im folgenden stellen wir acht herausragende Nationalparks und deren jeweils besondere Tierart vor.

Bandhavgarh (Madhya Pradesh)

Mitten im Landesinneren liegt der große Nationalpark Bandhavgarh, der ein wenig ab vom Schuss liegt. Vielleicht ist aber gerade diese Lage ein Vorteil für den Park. Zumindest ist er womöglich – neben Ranthambore und Tadoba – der Ort in Indien, an dem man am ehesten die Chance hat, einen bengalischen Tiger zu Gesicht zu bekommen. Die Reise dorthin lohnt sich also. Bei zwei Tagen mit jeweils zwei Safaris pro Tag haben Sie eine sehr gute Chance, einen Tiger zu sehen.

Kaziranga (Assam)

Asiatische Nashörner im Kaziranga Nationalpark. Foto: Scott Anderson
Asiatische Nashörner im Kaziranga Nationalpark. Foto: Scott Anderson

Der Kaziranga Nationalpark im Nordosten Indiens ist für Naturliebhaber etwas ganz Besonderes. Der Park ist Heimat bedeutender Bestände seltener Großtierarten wie asiatischer Elefanten, wilder Wasserbüffel und vor allem der einhörnigen Panzernashörner. Rund 2000 dieser beeindruckenden Tiere leben hier noch. Im weiten, mit hohem Elefantengras bewachsenen Grasland des Kaziranga kommt man nur auf dem Rücken von Elefanten vorwärts. Allein schon der Ritt auf dem Elefanten macht den Ausflug in den Kaziranga zu einem besonderen Erlebnis.

Gir Nationalpark (Gujarat)

Asiatischer Löwe im Gir Nationalpark. Foto: Shaunak Modi
Asiatischer Löwe im Gir Nationalpark. Foto: Shaunak Modi

In Indien leben einige Großkatzenarten, nicht nur Tiger und Leoparden, sondern auch die letzten asiatischen Löwen dieser Welt. Einst waren asiatische Löwen bis Syrien im Westen und Bihar im Osten verbreitet. Ende des 19. Jahrhunderts waren sie fast ausgestorben. Dank umfangreicher Schutzmaßnahmen hat sich die Population inzwischen wieder so weit erholt, dass man darüber nachdenkt, sie in Nationalparks in Madhya Pradesh anzusiedeln. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass sie auf einer dreistündigen Jeep-Safari ein Löwenrudel aufspüren.

Little Rann of Kutch (Gujarat)

Wilde Esel in der Little Rann of Kutch. Foto: Lip Kee
Wilde Esel in der Little Rann of Kutch. Foto: Lip Kee

Die Halbwüstenlandschaft des Little Rann of Kutch, ein Bioreservat, das zum UNESCO Welterbe zählt, ist eine unbarmherzige Gegend. In dem 5000 Quadratkilometer großen Nationalpark wachsen meist nur dornige Sträucher und hier leben rund 2000 bis 3000 der kleinen, zähen asiatischen Esel, für die dieses Wildschutzgebiet berühmt ist. Die Tiere sind nicht nur zäh, sie sich auch erstaunlich schnell. Über längere Strecken halten sie eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h. Wenn Sie dort mit dem Jeep auf Safari gehen, müssen sie hoffen, das die Esel nicht gerade in Fluchtlaune sind. Eine andere Attraktion des Parks sind die vielen Vogelarten, vor allem die Flamingos, die hier leben.

Nagarhole (Karnataka)

Elefanten in Nagarhole. Foto: Carlos Castillo
Elefanten in Nagarhole. Foto: Carlos Castillo

Tropische Wälder, Busch- und Graslandschaften prägen das einstige Jagdrevier der Herrscher von Mysore. Die Natur ist hier weitgehend unberührt. Es gibt einige Flüsse und ruhige Seen, sodass man den Park sowohl mit dem Jeep als auch einem Boot oder auf dem Rücken eines Elefanten erkunden kann – wenn Sie mögen auch zu Fuß, allerdings nur in Begleitung eines Rangers. Oft versammeln sich Herden von Elefanten am Flussufer und es gibt auch Resorts, die ihre eigenen Elefanten haben, die man baden, füttern und streicheln darf.

Keoladeo Ghana Nationalpark (Uttar Pradesh)

Purpursumpfhuhn im Keoladeo Vogelschutzgebiet. Foto: Francesco Veronese
Purpursumpfhuhn im Keoladeo Vogelschutzgebiet. Foto: Francesco Veronese

50 Kilometer von Agra entfernt gingen hier einst die Maharadschas auf Entenjagd. Im Keoladeo Nationalpark (früher: Bharatpur Bird Sanctuary) leben mehr als 350 Vogelarten. Der Park ist einer der wenigen Nationalparks Indiens, der das ganze Jahr geöffnet ist, wenn auch während des Monsuns etwa ein Drittel seiner Fläche nicht zugänglich ist. Die beste Zeit, um hier Vögel zu beobachten, ist von August bis November, wenn man die einheimischen Vögel brüten sehen möchte, und von November bis März, wenn man an Zugvögeln, die hier überwintern, interessiert ist. Man kann den Park zu Fuß, mit dem Fahrrad oder einer Fahrrad-Rikscha oder per Boot erkunden.

Kambeshwar Ji Leopardenschutzgebiet (Rajasthan)

Leopard im Kambeshwar Ji Leopardenschutzgebiet. Foto: Dr. Caesar Photograph
Leopard im Kambeshwar Ji Leopardenschutzgebiet. Foto: Dr. Caesar Photograph

Im Distrikt Pali, zwischen Udaipur und Jodhpur, liegt das Dorf Bera, das dafür bekannt ist, dass es in der Gegend viele wildlebende Leoparden gibt. Auch dieses Schutzgebiet liegt ein wenig ab vom Schuss, was aber kein Nachteil sein dürfte, wenn man Wildtiere beobachten möchte. Außerdem gibt es hier noch eine andere Attraktion: das Jawai Dam Krokodilschutzgebiet, in dem einige wirklich stattliche Exemplare dieser großen Echsen leben.

Hemis Nationalpark (Jammu und Kaschmir)

Schneeleopard. Foto: Tomosuke
Schneeleopard. Foto: Tomosuke

Der Hemis Nationalpark beherbergt einen wahren Schatz: die seltenen Schneeleoparden. Die Tiere sind jedoch äußerst scheu, sodass wir an dieser Stelle darauf hinweisen möchten, dass es schon einer gehörigen Portion Glück bedarf, wenn man eine der Katzen in freier Wildbahn wirklich zu sehen bekommt. Versuchen kann man es aber. Die Region an sich, das schöne Ladakh, hat schließlich noch mehr als nur Schneeleoparden zu bieten: Blauschafe, sibirische Steinböcke, Ladakh-Urials und selbstverständlich auch die schöne Landschaft mit ihren schneebedeckten Himalaya-Gipfeln.

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