Der goldene Tempel von Amritsar

Hari Mandir, was in Punjabi so viel heißt wie Gottestempel, ist nicht nur das höchste Heiligtum der Sikhs, der goldene Tempel ist auch ein Symbol für Gleichheit und Brüderlichkeit unter den Menschen. Denn ganz gleich, welcher Religion, Kaste, welchen Geschlechts oder welcher ethnischen Herkunft man angehört, hier dürfen alle spirituellen Trost und religiöse Erfüllung suchen. Und ganz nebenbei ist die Tempelanlage von beispielloser Schönheit.

Architektonisch ist der goldene Tempel in Amritsar einzigartig. Der fünfte Sikh-Guru, Guru Arjun Dev, ließ ihn Ende 16. Jahrhunderts erbauen. 1604 war der Bau schließlich mit der Fertigstellung der Gurdwara, dem Ort des Gebets der Sikhs, abgeschlossen. Allerdings wurde er in späteren Kriegen beschädigt und erst Mitte des 18. Jahrhunderts wieder restauriert. Die vier Eingänge der Anlage symbolisieren die Offenheit und Toleranz der Sikhs gegenüber allen Menschen und Religionen. Die Gurdwara im Innern, die in anderen Sikh-Tempeln immer erhöht ist, wurde im Goldenen Tempel tiefer als die Umgebung gelegt, was sehr ungewöhnlich ist. Die Gebete im Tempel werden von Gesängen begleitet, die über Lautsprecher die gesamte Anlage beschallen und somit eine sakrale Atmosphäre schaffen.

Auch die Verzierungen des Tempels sind einzigartig. Alle Kuppeln, die inneren Wände und die Türvertäfelungen sind mit Goldprägearbeiten geschmückt. Den Marmor zieren wunderschöne feine Einlegearbeiten, die Vögel, Tiere oder Blumen darstellen.

Den vergoldeten Tempel umgibt ein Wasserbecken, das Sarovar genannt wird und um das wiederum eine weiße Palastanlage gebaut wurde. Im Sarovar befindet sich laut dem Glauben der Sikhs Amrit, das heilige Wasser bzw. der Nektar der Unsterblichkeit. Wer das Wasser trinkt, soll sein Karma verbessern können. Gespeist wird das Becken vom Fluss Ravi.

Täglich besuchen Tausende von Pilgern den Tempel. Bis zu drei Tage lang dürfen sie hier unter den Arkaden auch übernachten. In einem der Gebäude wird den Pilgern ein einfaches, aber kostenloses Essen serviert.

Sikhs sind, wie gesagt, sehr tolerant. Wenn Sie den Goldenen Tempel besuchen, sollten Sie dennoch einige Grundregeln beachten:

  • Betreten Sie das Tempelgelände ohne Schuhe und waschen Sie Ihre Füße in dem Becken am Eingang.
  • Der Konsum von Fleisch, Alkohol, Zigaretten oder sonstigen Drogen ist verboten.
  • Sie sollten eine Kopfbedeckung tragen. Schals kann man sich notfalls vor Ort ausleihen.
  • Wer einer Predigt zuhört, muss sich als Zeichen der Ehrerbietung auf den Boden setzen.

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