Eine Puja zu Hause. Foto: Aaron Kalandy

Die Puja – Symbole und Rituale

Eine Puja zu Hause. Foto: Aaron Kalandy

Die indische Mythologie ist voller Geschichten, Symbole und Rituale. Sie sind die Grundlage nicht nur der Religion, sondern auch eines hinduistischen Lebensstils, und bilden in jeder Hinsicht – gedanklich, akustisch sowie visuell – die essentielle Ausdrucksform, an der sich die Gläubigen orientieren.

In vielen indischen Häusern und Wohnungen gibt es einen Gebetsraum oder Altar. Jeden Tag wird eine Lampe entzündet und eine Puja (eine Zeremonie zu Ehren Gottes oder der Götter) abgehalten. Es gibt auch noch andere spirituelle Rituale wie die Japa, eine stetige Wiederholung des Namen eines Gottes oder einer Göttin, die Mauna, eine stille Meditation, das Paatth, das Lesen heiliger Schriften, oder Prarthana und Aarti, also hingebungsvolles Singen. All diese Rituale werden am heimischen Altar vollzogen.

Die Puja ist ein religiöses Ritual, das für verschiedenen Gottheiten, bestimmte Personen oder besondere Gäste vollzogen wird. Im Hinduismus finden Pujas zu den verschiedensten Gelegenheiten sowohl täglich zu Hause als auch in den Tempeln oder bei großen Festivals statt. In einer einer Puja erweist man einem Gott, einem Geist oder irgendeinem anderen göttlichen Aspekt durch Bittgebete oder sonstige Gebete, Gesänge und bestimmte Rituale seine Reverenz. Ein wichtiger Aspekt der Puja ist für den gläubigen Hindu ist seine spirituelle Verbundenheit mit dem Göttlichen. Durch die Puja wird der Mensch mit der Welt der Götter verbunden werden, sei es nun mit Lord Vishnu selbst oder nur mit einem heiligen Baum.

Während der Puja dient ein Bild oder ein anderes Symbol des Gottes dazu, Zugang zum Göttlichen zu erhalten. Diese Ikone stellt nicht die Gottheit selbst dar. Vielmehr glaubt man, dass das Symbol von der kosmischen Energie der Gottheit erfüllt ist. Hierdurch soll man mit dem Gott kommunizieren und ihm Ehre erweisen können. Für gläubige Hindus ist auch die künstlerische Gestaltung der Ikone wichtig, diese ist jedoch gegenüber dem spirituellen Gehalt nur zweitrangig.

Auf die Umgebung haben während einer Puja sowohl der Geisteszustand, in dem man die Puja zelebriert, die verschiedenen Materialien, die man benutzt, und die gesungenen Mantras einen nachhaltigen Effekt. Die Vibrationen reinigen den Ort, die Atmosphäre und die anwesenden Menschen. Die Puja vermittelt ein Gefühl von einer Einheit zwischen Gläubigen und dem Angebeteten sowie der wahren Natur des Selbst.

Die Puja wird auf Basis alter Rituale durchgeführt. Kinder werden durch diese Rituale an die Religion und die Spiritualität herangeführt. Rituale durchzuführen reinigt und elektrisiert auch die Atmosphäre zu Hause, vor allem wenn alle Familienmitglieder gemeinsam eine Puja feiern, wie zum Beispiel zu Diwali.

Zur Puja gehört normalerweise auch, dass man dem Zielobjekt des Rituals (dem Gott oder Göttlichen) Geschenke macht, wie Blumen oder Speisen, und dass man ein Kerze oder Räucherstäbchen entzündet. Dieses Ritual findet entweder schweigend statt oder begleitet von Gebeten. Hindu-Priester singen Gebete in Sanskrit oder anderen Sprachen während der Puja.

Symbole, die in Puja-Zeremonien eine Rolle spielen:

Goldschmuck – Weil Gold nicht zerstört werden kann und Ornamente das Leben feiern.

Berge von Süßigkeiten – Weil sie für einen Überfluss an allem, was man sich wünscht, stehen.

Bananenpflanzen – Weil die Banane sich selbst regeneriert und nicht kultiviert werden muss.

Kokosnuss – Weil jeder Teil dieser Pflanze einen wirtschaftlichen Wert hat.

Reis – Denn der Reis ist ein Symbol für niemals endenden Überfluss.

Betelnuss und Betelblätter – Weil sie nach einem guten Mahl gekaut werden, um entspannen und das Essen besser verdauen zu können.

Mangoblätter – Weil diese saftige Frucht die Hitze des Sommers erträglicher macht.

Ringelblumen – Weil jedes Blütenblatt einen Samen birgt, der wieder eine neue Ringelblumenpflanze entstehen lassen kann.

Butter – Weil sie durch das Schlagen von Milch und Sahne entsteht.

Zuckerrohr – Weil sein Saft süß und saftig ist.

Blumen – Weil sie farbenfroh sind, duften und die Sinne erwecken.

Sandelholzpaste – Weil sie kühl ist und duftet.

Lampen – Weil sie die Dunkelheit beseitigen.

Räucherstäbchen – Weil sie die Umgebung duften lassen.

Aarti – ein Gebet, das die Gottheit preist.

Heilige Glocke – Die heilige Glocke wird geläutet, um den Geist von allen Gedanken zu befreien und um ganz im Hier und Jetzt verweilen zu können.

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