Ursprüngliche Riten und Tänze beim Hornbill Festival. Foto: Supriya Sehgal

Indiens faszinierender Nordosten: das Hornbill Festival 2014

In Indiens äußerstem Nordosten lebt eine Vielzahl verschiedener Stämme. Dort befinden sich sieben kleine indische Bundesstaaten, die auch die „sieben Schwestern“ genannt werden. Die Region ist erst seit wenigen Jahren offen für Tourismus. Noch kommen hier weitaus weniger neugierige Reisende her, als in die momentan noch aktuellen Hauptanziehungspunkte Indiens – Delhi, Goa, Kerala und Rajasthan –, doch die Touristenzahlen sind auch hier in den letzten Jahren gestiegen.

Der vielfältige Kultur der Region begegnet man am besten geballt beim Hornbill Festival, das jedes Jahr Anfang Dezember stattfindet. Dort präsentieren sich die vielen Volksgruppen des Bundesstaates Nagaland mit ihren Tänzen, ihrer Tracht und ihren kulturellen Eigenheiten. Das Hornbill Festival ist ein faszinierendes, buntes Spektakel, das Indieninteressierte keinesfalls verpassen sollten, zudem auch die Natur im Nordosten Indiens mit einer üppigen Vielfalt aufwartet, die ihresgleichen sucht.

Im Kisama Heritage Village rund 10 km von Kohima, der Hauptstadt des Bundesstaates Nagaland, findet das Hornbill Festival statt. Die Vorführungen beginnen täglich morgens um 9.00 Uhr. Man kann von Kohima aus mit dem Taxi dorthin gelangen, sollte sich aber vorher versichern lassen, dass der Taxifahrer auch eine Genehmigung hat, um dort zu parken, während er auf Sie wartet. Am besten begeben Sie sich in die Hände eines Reisebüros Ihres Vertrauens.

Die wichtigsten Volksstämme Nagalands nehmen am Festival teil. Sie zeigen ihre traditionelle Kunst, Tänze, Gesänge und veranstalten spielerische Wettkämpfe. Kunsthandwerker verkaufen ihre Waren, es gibt Imbissstände und Reisbier, das Sie mit Vorsicht genießen sollten, denn das kann ganz schön zu Kopf steigen. Schon der Schauplatz des Festivals, das Kisama Heritage Village, ist sehenswert. Es besteht aus traditionellen Hütten, verziert mit Holzschnitzereien. Am Ende des Tages erwartet Sie ein eindringliches Holztrommelkonzert. Nach Sonnenuntergang treten Bands aus dem ganzen Land beim Hornbill National Rockkonzert gegeneinander an. Einer der im wahrsten Sinne des Wortes schärfsten Events des Hornbill Festivals ist der Wettbewerb im Chili-Essen.

Bis 2012 fand das Hornbill Festival immer vom 1. bis 7. Dezember statt. Nun lockt es immer mehr Touristen, weshalb es 2013 um einige Tage verlängert wurde. Jetzt haben Sie jedes Jahr vom 1. bis 10. Dezember die Gelegenheit, dieses große Volksfest zu erleben. Doch buchen Sie rechtzeitig. Die Unterkünfte sind rar und das Festival wird bei Touristen immer beliebter. Viele Reiseveranstalter haben ein Hornbill-Festival-Paket im Programm. Vor Ort können Sie sich in einem Informationszentrum über die verschiedenen Events informieren. Dort gibt es auch Broschüren, in denen Sie alle Veranstaltungen des Festivals, aber auch Informationen über weitere Sehenswürdigkeiten in Nagaland finden.

Der nächste Flughafen in der Nähe von Kohima liegt in Dimapur mit Verbindungen nach Kolkata oder Guwahati (Assam). Von Dimapur fährt man etwa zwei Stunden bis nach Kohima. Wer es eilig hat, kann auch per Hubschrauber nach Kohima fliegen; das dauert nur eine halbe Stunde. Eine gute Übernachtungsmöglichkeit in Kohima ist das staatlich betriebene Hotel Japfu (Doppelzimmer ab 3000 Rupien/Nacht).

Eine Antwort

  1. Da ich nicht wusste, wer sich unter den Sieben Schwestern verbirgt, habe ich gegoogelt:

    Die „7 sisters“ sind die Bundesstaaten in Indiens äußerstem Nordosten, also östlich von Bangladesh: Arunachal Pradesh, Assam, Meghalaya, Manipur, Mizoram, Nagaland, und Tripura. In dieser Gegend gibt es so gut wie keine Industrie. Die Bevölkerung sieht nicht indisch aus, sondern eher chinesisch. Die Einwohner sind zumeist Stammesangehörige, die z.T., noch recht archaisch leben. Bis vor Kurzem konnte man nur mit einem „special permit“ in diese Staaten reisen, dieses wurde jedoch 2011 aufgehoben, außer für Arunachal Pradesh. Interessant ist, dass in 3 dieser Staaten (Meghalya, Mizoram und Nagaland) die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung (bis über 90%) Christen sind, meist von amerikanischen Missionaren missionierte Baptisten.

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